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Der erste Hufschlag..

Vorab möchte ich sagen, dass wir Hilfe von einer Pferdetrainerin bekommen haben und dies noch immer tun. Denn kein Meister ist vom Himmel gefallen. Jedoch machen wir uns über jeden Ratschlag oder Meinung unseren eigenen Kopf und schließen dann daraus, ob wir auch dieser Auffassung sind. 

Ich hatte schon immer die Einstellung, dass man nichts erzwingen kann, bei keinem Menschen und schon gar nicht bei einem Pferd.

Harald hatte bis vor einem Jahr mit Pferden noch nicht wirklich was zu tun, jedoch informierte er sich mittels Büchern, Internet und Gesprächen mit "Pferdemenschen". Und auch er teilt meine Einstellung.

 

Im Großen und Ganzen kann man sagen, nicht nur das Pferd lernt von uns, vielmehr lernen wir von den Pferden.

Es braucht seine Zeit bis man durch die Augen eines Pferdes sehen kann und dieses wundervolle Geschöpf verstehen lernt. Wie gesagt, es braucht Zeit und wenn man die Leidenschaft für Pferde hat, sollt man die sich auch nehmen. 

 

Ergänzend möchte ich noch betonen, dass wir kein Tier schlagen. Wir hinterfragen uns immer, "Wieso zeigt es mir diese Reaktion" und wie kann ich dies ändern. Auch sind wir offen für andere Ansichten und Meinungen und verfolgen nicht explizit nur "dieser einen Vorgabe". Wir kombinieren viele Konzepte und probieren einiges auch, jedoch steht bei uns das Pferd als Lebewesen im Mittelpunkt.  

 

Jeder der sich ein Pferd gekauft hat oder schon mal mit fremden Tieren zu tun hatte weiß, dass immer irgendwelche Probleme oder Situationen auftreten, mit denen man nicht gerechnet hat. 

Schon komme ich zu meinem ersten Eintrag. Hier geht es um die anfänglichen Probleme zwischen einem Mädchen, ihrem Papa und einem knapp 800kg schweren Noriker. 

 

Als Luna in unserem Stall ankam war sie körperlich fast die Hälfte von heute. Dadurch, dass sie das schwächste Glied in der Herde war, konnte sie sich nicht gegen die anderen Tiere auftun und fraß nur wenig. 

Das erste "Problem" was bei uns auftrat war jenes, dass sie sobald Futter bereitgestellt wurde, sie es so schnell sie konnte runterschluckte, aus der Angst keines mehr zu bekommen. Also informierten wir uns darüber im Internet und Fachbüchern und entschlossen uns für ein Heunetz. Nach einiger Zeit begriff sie, dass sie nie wieder Hunger leiden muss und das Problem legte sich.

 

Jedoch trat schnell das nächste auf. Für sie existierten keine Menschen, für Luna waren Menschen nur Deko im Stall, welche im Weg stand. Sie war das erste Pferd in dessen Augen ich mich nicht sah. Wenn sie aus dem Stall gehen wollte und jemand stand im Weg, räumte sie ihn wortwörtlich weg.

 

On Top hat Luna die Besonderheit, trotz ihres Gewichtes und ihrer Größe, vor allem Angst zu haben. Der "Killerbusch", die "Todesplane" und tausend andere sooo "gefährliche" Dinge. Klar, ein Pferd ist ein Fluchttier und ja, dieses Verhalten ist natürlich, jedoch ist es auch ein Punkt an dem man arbeiten kann und muss, um das Zusammenspiel von Mensch und Pferd zu garantieren. Das Pferd muss mir vertrauen können und ich muss meinem Pferd vertrauen können. Und dies ist nur gegeben, wenn man mit dem Pferd daran arbeitet. 

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